Wo immer Du bist, sei ganz dort.

Eckhart Tolle

Achtsamkeit - was ist das eigentlich?

„Ich denke, also bin ich.“ Bestimmt kennst auch Du dieses berühmte Zitat von René Descartes aus dem 17. Jahrhundert.

Für lange Zeit haben wir uns der Herrschaft des Verstandes unterworfen. Wir Menschen definieren uns über den Verstand, denn er ist DAS Merkmal, welches uns von anderen Säugetieren unterscheidet. Tiere agieren instinktiv und intuitiv. Unser Verstand ist ein wunderbares Werkzeug, welches wir durchaus einsetzen dürfen. Er hat uns viele Errungenschaften und Erfindungen beschert und erlaubt uns, vorausschauend zu denken und agieren.

Doch unser pausenloses Denken ist so laut (geworden), dass es vielen Menschen unmöglich macht, ihre innere Stimme wahrzunehmen. Die Stimme ihres Herzens, ihre Intuition, die Stimme ihrer Seele. Oder einfach: Das Bauchgefühl. Unser lautes Denken lässt unsere innere Stimme verstummen bzw. unhörbar werden und führt außerdem dazu, dass wir uns mit dem Kopf ständig irgendwo anders befinden, als unser Körper. An einem anderen Ort, in einer anderen Zeit. Woanders, als im Hier und Jetzt. Unser Körper jedoch kann immer nur im gegenwärtigen Moment sein.

Wenn wir Achtsamkeit praktizieren, bringen wir Körper und Geist im aktuellen Moment in Einklang. Wir sind dann einfach nur. Hört sich leicht an, oder? Alles, was wir über Jahre und Jahrzehnte als Gewohnheiten etabliert haben - bewusst oder unbewusst - lässt sich in der Regel nicht von heute auf morgen ändern. Doch es ist möglich und es gibt zahlreiche Methoden, die uns dabei helfen können.

Folgende Erkenntnis, spielt eine zentrale Rolle bei der Annäherung an das Thema Achtsamkeit und Bewusstsein: Wir haben Gedanken und Gefühle, aber wir sind nicht unsere Gedanken und Gefühle! Eckhart Tolle schreibt ganze Bücher darüber, in denen er von der unbewussten Identifikation mit dem Ego spricht, welches darauf programmiert ist, uns in einen Zustand des Leidens und Mangels zu versetzen.

Was wir im Alltag machen können, ist, unsere Gedanken, Gefühle und unseren Körper bewusst wahrzunehmen und zu spüren. Dies kann im Rahmen einer Meditation geschehen oder in alltäglichen Situation - sei es im Supermarkt, beim Autofahren, während eines Spaziergang, beim Sport oder wenn wir Zeit mit Freunden und Familie verbringen. Momente, in denen wir innehalten und beobachten, was passiert. Welche Gedanken aufkommen, welche Gefühle sich zeigen und was wir körperlich spüren. Unser Körper als grobstoffliche Hülle unserer Seele kommuniziert immerzu mit uns. Wichtig: Wir schlüpfen in die Rolle eines objektiven Zuhörers. Ohne Wertung und ohne Urteil über das, was wir gerade denken und fühlen.

Oft stecken hinter einem Gedanken oder Gefühl andere Dinge, als wir zunächst meinen. Doch was genau und wo kommt das her? Das ist sehr individuell und häufig durch unser Umfeld, unsere Erziehung, Familie, Freunde, Schule und Gesellschaft geprägt. Durch Konventionen - “das macht man so” - und Erwartungen, die andere uns überstülpen. Dies geschieht unbewusst und in der Regel ohne bösartige Absichten. Dennoch übernehmen wir bestimmte Denkmuster, die nicht natürlich oder intrinsisch entstanden sind und nicht zu uns gehören, geschweige denn uns dienlich sind. Daraus entwickeln sich oft hartnäckige Glaubenssätze.

Das Wundervolle ist: Wir sind die Schöpfer unserer Realität. Wir sind diesen Umständen nicht hilflos ausgeliefert. Wir haben die Macht und Kraft unsere Gedanken und Gefühle zu beeinflussen und unser Leben zu gestalten. Alte Ketten aufzubrechen und uns von ihnen befreien. Uns ent-wickeln, um zurück zu unserem Ursprung zu gelangen und unsere natürliche und göttliche Essenz wieder zum Vorschein bringen. Das Leben selbst ist immer für un.

“Unsere tiefste Angst ist nicht, dass wir unzulänglich sind. Unsere tiefste Angst ist, dass wir unermesslich machtvoll sind.
Es ist unser Licht, das wir fürchten, nicht unsere Dunkelheit.” (Marianne Williamson)

Bist Du bereit, Dein Licht zu leuchten und in Liebe vorauszugehen?

Die Liebe ist die Brücke zwischen dir und allem anderen.

Rumi